Sommer, Sonne, Gartenpflege - So unterstützt Du Deinen Stadtgarten im Klimawandel

von Elisabeth

Wenn ich dieser Tage unter meinem Sonnenschirm sitze, bei angenehmen 25 Grad, um mich Farben, Blätterrauschen und die Vögel zwitschern, dann denke ich: So könnte es bleiben. Dann vergesse ich für einen kurzen Moment, dass die Sommer vor allem durch den Klimawandel unberechenbarer werden. Hitze- und Dürreperioden nehmen zu und wechseln sich mit starken Regenfällen und Stürmen ab. Die Wetterwechsel kommen schnell und heftig. Natürlich hat das Auswirkungen auch auf unsere Gärten in der Stadt, egal ob am Boden oder wie bei mir auf dem Dach.

In diesem Blogbeitrag möchte ich Dir deshalb Tipps geben, wie Du Deinen Stadtgarten unterstützen kannst, mit diesen Schwankungen besser zurecht zu kommen.

Schatten und Schutz, auch für Deine Pflanzen

Einer der wohl wichtigsten Hinweise ist, die Pflanzerde bedeckt zu halten - egal ob im Topf oder im Beet. Warum? Das wird schnell klar, wenn Du Dir überlegst, was passiert, wenn Du Dich längere Zeit nackt der vollen Sonne oder auch Wind und Regen aussetzt. Nackt bist Du verletzlich und schutzlos und bräuchtest echte Superkräfte, um lange zu überleben. 

Der Erde geht es genau so. Wenn die Wetterlagen extrem werden, braucht sie Schutz. Im Sommer kann das zum Beispiel gut eine Mischbepflanzung leisten - bestenfalls aus Blumen, Kräutern, Gehölzen und Gemüse. Das funktioniert in kleinerem Rahmen auch im Topf oder Pflanzkübel gut. Aus diesem Grund wachsen in meinem Dachgarten inzwischen immer mindestens zwei Pflanzen in einem Topf.

Nun kann man sagen: Damit rauben sich die Pflanzen doch gegenseitig die Nahrung!? Das stimmt nur bedingt. Wenn man zum Beispiel Kräuter oder Wildblumen um eine Gurke aussät, klappt das prima. Erstere sind weniger hungrig als Gemüse. Ich empfehle deshalb ganz bewusst, hier experimentierfreudiger zu werden. Pflanzen profitieren in vielerlei Kombinationen voneinander, nicht nur was die natürliche Beschattung der Erde angeht. Kapuzinerkresse ist zum Beispiel bei Blattläusen sehr beliebt. Sät man diese um seine Tomatenpflanzen aus, bleiben die Tomaten meist von den Läusen verschont.

Im Topfgarten funktioniert eine Beschattung zudem gut, wenn Du mehrere Töpfe zusammen stellst, in denen Pflanzen in verschiedenen Höhen wachsen. Natürlich solltest Du darauf achten, dass alle Pflanzen genügend Sonnenlicht erreicht. Hier ist meine Erfahrung allerdings, dass die Sonne in den Sommermonaten inzwischen so stark vom Himmel brennt, dass auch Pflanzen mit einem starken Lichtbedürfnis wie Auberginen oder Paprika gerne bei lichter Beschattung wachsen.

Neben der natürlichen Beschattung der Erde durch Nachbarpflanzen empfehle ich sehr, den Boden zu mulchen. Mulchen heißt, eine Schutzschicht aus natürlichen organischen Materialien auf die Erdoberfläche aufzubringen. Wie das geht und was Du dazu genau verwenden kannst, findest Du in meinem letzten Blogartikel.

Wasser sparen und clever nutzen, nicht nur in der Urlaubszeit

Wassersparen wird immer wichtiger. Gerade in Stadtgärten hast Du oft keinen Gartenwasseranschluss und nutzt wertvolles Trinkwasser zum Gießen. Ich sammele deshalb wo immer es geht Trinkwasser im Haushalt, um es später für meine Pflanzen zum Gießen zu nutzen. Ungesalzenes Wasser, das zum Beispiel beim Waschen von Gemüse oder Salat übrig bleibt nutze ich zum Gießen. Auf der Dachterrasse habe ich zudem ein wassersparendes Bewässerungssystem installiert. Wem das zu kostspielig ist, dem empfehle ich mit Tonkegeln oder Ollas in Töpfen wassersparend zu bewässern und wasserspeicherndes organisches Material wie Schafwolle schon beim Pflanzen in die Erde einzuarbeiten. Mit dieser Unterstützung kannst Du Deine Pflanzen sogar ohne Gießbetreuung für ein verlängertes Wochenende alleine lassen.

Tonkegel zum Wassersparen und Bewässern

Außerdem schau doch einmal, ob Du etwas Regenwasser durch einen Abzweig deiner Dachrinne auffangen kannst. Auf meiner Dachterrasse sammele ich so zusätzlich eine wertvolle Menge an Gießwasser. Als Miniregenfass nutze ich ein altes halbes Weinfass. Eine wasserdichte Kiste, eine Gießkanne oder ein großer Eimer tun es auch.

Nachsäen, Düngen, bis in den Herbst genießen

Wenn im Sommer nach der Ernte von Radieschen, Spinat, Knoblauch & Co. erste Lücken im Balkonkasten entstehen, lass diese nicht leer. Entweder hast Du in weiser Voraussicht bereits Jungpflanzen vorgezogen, die Du jetzt in die Lücken setzen kannst. Oder Du säst einfach direkt neu aus. Mein Aussaat- und Pflanzkalender kann Dir dabei eine wertvolle Hilfe sein. Hier findest Du eine Übersicht meiner Lieblingspflanzen, die ich im Laufe des Jahres neu aussäe. Das hilft nicht nur die Lücken im Beet zu schließen, sondern verschafft Dir auch Blühfreude und eine kleine zweite Ernte später im Jahr. Tolle Samensets dafür sind zum Beispiel die Radieschen für das ganze Jahr, die Essbaren Blüten, Klimafeste Kräuter für die Fensterbank oder das Balkonkasten-Gemüse.

Wenn Du Dir trotzdem unsicher bist und Dir eine ganz individuelle Zusammenstellung von Blumen, Gemüse und Kräutern für die zweite Aussaat wünschst, dann schreib mich gerne hier an. Ich biete neben meiner "Dein Garten Stadtgartenberatung" immer auch einzelne FAQ-Stunden an. Hier schauen wir uns Deine spezielle Situation an und überlegen gemeinsam, wie Du Deinen Stadtgarten fit für die zweite Jahreshälfte machst.

Auf Instagram und Facebook lade ich Dich zudem ein, mich in meiner Gartensaison zu begleiten. Verlinke mich gerne, wenn Du selbst aussäst, pflanzt oder mich sonst unterstützen möchtest. Ich freue mich immer sehr zu sehen, was aus den Sprießerie-Produkten entsteht und wächst.

GANZ NEU biete ich auch für Unternehmen, Schulen, Kitas & Co. ein Workshopangebot an oder begleite dabei, einen Gemeinschaftsgarten anzulegen. Alle Informationen dazu findest Du ebenfalls auf meiner Webseite.  

Egal wie und wo, ich freue mich von Dir zu hören und wünsche Dir weiter viel Spaß beim Stadtgärtnern und immer genug Zeit zum Genießen.

Nützliche Links:

- Saatgut für Groß und Klein

- Alle Produkte im Gartensortiment

 

 

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